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Die Dolce Vita exportieren: Das Potenzial des Made in Italy im internationalen Kontext

Der Export  italienischer Qualität, jener, der als „Schön und gut gemacht“ bezeichnet wird, ist 170 Milliarden Euro wert und bestätigt sich als Aushängeschild des Made in Italy sowie als strategischer Hebel für das Wachstum des Landes: Das geht aus dem 13. Bericht des Centro Studi ConfindustriaDie Dolce Vita exportieren - Schön und gut gemacht: das Potenzial des Made in Italy im internationalen Kontext“ hervor, der auf der Fashion Week in São Paulo in Brasilien vorgestellt wurde und in Zusammenarbeit mit SACE sowie mit Unterstützung von ANFAO, Confindustria Accessori Moda, Confindustria Moda, Confindustria Nautica, Federalimentare und FederlegnoArredo erstellt wurde.

Titelbild: Die Dolce Vita exportieren

 

Die Unsicherheit verwandelt sich in Unvorhersehbarkeit

Der Bericht zeichnet ein globales Szenario, in dem die Unsicherheit einer radikaleren Unvorhersehbarkeit Platz gemacht hat. Handelskonflikte, Zölle, Kriege, steigende Energiepreise, die wirtschaftliche und geopolitische Schwächung der Europäischen Union sind alles Faktoren, die erhebliche Risiken für die Wettbewerbsfähigkeit des Made in Italy darstellen können.

Ein daher schwieriges Szenario, das zu einem Selektionsfaktor wird: Wer sich anpassen kann, wird Anteile eines schrumpfenden Kuchens gewinnen. In diesem von Unsicherheit geprägten Kontext identifiziert der Bericht des Centro Studi Confindustria eine mögliche Lösung in einer der Hauptspezialisierungsressourcen des italienischen Modells, nämlich dem Export von Gütern mit hohem symbolischen und identitären Wert und hoher wahrgenommener Qualität; jenem Schön und gut gemacht (BBF), einer bereichsübergreifenden Gruppe von 746 Produkten, die sich nicht einfach anhand eines Sektors oder einer Technologie definiert, sondern durch Wiedererkennbarkeit, industrielle Handwerkskunst und reputativen Wert auf den internationalen Märkten. 

Diagramm D

 

Reife und aufstrebende Märkte: Wachstumspotenzial

Der Bericht schätzt ein zusätzliches Potenzial von 27,6 Milliarden Euro für den BBF‑Export, davon 19,4 Milliarden in den reifen Märkten (USA, Deutschland, Frankreich, Vereinigtes Königreich, Spanien) und 8,2 Milliarden in den aufstrebenden Märkten (China, Vereinigte Arabische Emirate, Türkei, Russland, Kasachstan). Die treibenden Sektoren bleiben Lebensmittel, Mode, Einrichtung und Schmuck, Symbole der italienischen Identität und Kreativität; hinzu kommt die Nautik, die zur bevorzugten Schaufensterplattform für viele Bereiche des BBF wird. 

Tabelle A Centro Studi Confindustria

 

Lateinamerika: die neue Grenze für das Made in Italy

Die Studie, die eben in Brasilien vorgestellt wurde, widmet Lateinamerika und der Karibik ein eigenes Kapitel und bezeichnet diese Region als die neue kommerzielle Grenze für das Made in Italy, begünstigt auch durch das EU‑Mercosur‑Abkommen. Zwischen 2018 und 2024 ist der Export italienischer BBF-Produkte in der Region im Durchschnitt um 10 % pro Jahr gewachsen, getragen von einer steigenden Nachfrage nach Kreativität, Nachhaltigkeit und Handwerkskunst. Ein entscheidender Faktor sind die italienischen Herkunftsgemeinschaften, die diese Verbindung weiter stärken und die Region zu einer neuen Grenze für die „Made in Italy“-Marke machen.

Diagramm F

 

Die strategische Bedeutung des EU‑Mercosur‑Abkommens

Ein Schlüsselfaktor, der eine neue Phase in den euro‑lateinamerikanischen Beziehungen eröffnen könnte, ist sicherlich die Einigung zwischen Europäischer Union und Mercosur, die 2024 von der Europäischen Kommission gebilligt wurde. Ein Abkommen, das verspricht, Zölle in Höhe von 4 Milliarden Euro abzubauen, den Schutz von 57 italienischen geografischen Herkunftsangaben zu gewährleisten und neue Investitionsmöglichkeiten zu schaffen. Nach Angaben des Centro Studi Confindustria könnte das Abkommen über 1,1 Milliarden Euro zusätzliches Exportpotenzial für italienische Unternehmen freisetzen, neben den bereits 7,4 Milliarden, die 2024 realisiert wurden.

Barbara Cimmino, Vizepräsidentin für Export und die Anziehung von Investitionen bei Confindustria, betonte nachdrücklich den strategischen Wert des EU‑Mercosur‑Abkommens: „Die Stärkung des Made in Italy beruht auf einer Strategie der Öffnung und nicht des Handelsverschließens. Das Abkommen mit dem Mercosur ist eine Bewährungsprobe für die Fähigkeit Europas, als wirtschaftliche Großmacht zu agieren, und für Italien, Beziehungen auf der Grundlage gegenseitiger Austausche und gemeinsamen Wachstums zu fördern. Deshalb müssen die Mitgliedstaaten zeigen, dass sie schnell und geschlossen handeln können, indem sie dieses Freihandelsabkommen so bald wie möglich ratifizieren. Es braucht eine wirtschaftliche Außenpolitik, die Kooperation, Nachhaltigkeit und die Aufwertung der kulturellen Inhalte unserer Produkte in den Mittelpunkt stellt, die Unternehmen in die dynamischsten Märkte begleitet und den Wert der Marke Italien weltweit stärkt.“

 

Schutz der Marke Italien und nachhaltiger Übergang

Der Bericht hebt schließlich zwei entscheidende Herausforderungen hervor: den Schutz des Made in Italy gegen Produktfälschungen und „Italian sounding“ sowie den nachhaltigen Übergang der Produktionsprozesse. Die Expansion nach Lateinamerika, verbunden mit der digitalen Transformation und neuen Plattformen, kann die italienische Präsenz als zuverlässigen und innovativen Partner in den neuen globalen Handelsrouten stärken.

 


 

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