
Konstantes Engagement für Innovation, Nachhaltigkeit und Zusammenarbeit in der gesamten Lieferkette: Dies war der Schwerpunkt der Jahreskonferenz 2025 von Europur, dem europäischen Verband der Hersteller von PU-Weichschaumblöcken, und Euro-Moulders, dem Verband der Hersteller von Polyurethan-Komponenten für die Automobilindustrie, die dieses Jahr vom 3. bis 5. Juni in Alicante, Spanien, stattfand.
Diese führende Veranstaltung für die europäische Polyurethan-Weichschaumstoffindustrie wurde von rund 550 Teilnehmern besucht, die mehr als 160 Unternehmen aus ganz Europa vertraten, darunter Polyurethanschaumstoffhersteller, Rohstofflieferanten, Maschinenhersteller und Vertreter aus anderen Sektoren wie der Betten-, Möbel- und Automobilindustrie.
Aipef, Aziende Italiane Poliuretani Espansi Flessibili, ein Mitglied von Europur, nahm als Vertreter italienischer Unternehmen an der Konferenz teil.
Strategische Fragen der Branche im Mittelpunkt
Wie üblich konzentrierte sich der erste Konferenztag auf strategische Themen wie die EU-Politik in Bezug auf den Sektor der flexiblen Polyurethane und die Marktanalyse. Der zweite Tag war traditionell den technischen Präsentationen von Unternehmen gewidmet, die sich mit Fragen der Nachhaltigkeit, Strategien für die Materialentsorgung und das Recyclingmanagement sowie mit technologischen Innovationen befassten.

Der europäische Markt für Polyurethan-Weichschaumstoffe
In seiner Eröffnungsrede fasste Europur-Präsident Bart ten Brink die proaktiven Maßnahmen zusammen, die Europur ergreift, um die Branche auf die nächsten großen Herausforderungen vorzubereiten.
Nach einer sorgfältigen Analyse der Makropolitik und ihrer potenziellen Auswirkungen auf die europäischen Industrien gab Georg Riekeles, stellvertretender Direktor des European Policy Centre, einen aktuellen Überblick über den Stand der europäischen Wettbewerbsfähigkeit vor dem Hintergrund wirtschaftlicher Unsicherheit, handelspolitischer Spannungen und globaler geopolitischer Veränderungen.
Anschließend gab der Europur-Marktforschungsberater Clint Raine von Belvedere & Partner einen umfassenden Überblick über den Markt für flexible SPF im Jahr 2024 und die Aussichten für 2025. Die Daten zeigten einen leichten Rückgang der Gesamtproduktion von Polyurethan-Weichschaumstoff in Europa (-0,10 %), mit deutlichen regionalen Unterschieden und einer offensichtlichen „Ostverschiebung“. Während die Ergebnisse für 2024 etwas besser ausfielen als erwartet, ist das Jahr 2025 durch eine stagnierende Nachfrage, steigende Kosten und das Fehlen einer klaren Vision gekennzeichnet. Die Dynamik des Welthandels, insbesondere die Auswirkungen der zunehmenden Handelsspannungen, verändert die Handelsströme und wirkt sich auf die europäischen Polyurethanschaumhersteller aus. Der Automobilsektor hat weiterhin zu kämpfen, da das Marktvertrauen aufgrund des zunehmenden wirtschaftlichen Drucks, wie z. B. des begrenzten Zugangs zu Krediten und der anhaltenden geopolitischen Spannungen, schwindet. Abschließend betonte Clint Raine die Notwendigkeit von Widerstandsfähigkeit, Anpassung und diversifizierten Lieferstrategien.
Anschließend konzentrierte sich das Programm auf Politik und Innovation. Der Europur-Manager für Nachhaltigkeitspolitik, Theodoros Mardas, untersuchte die Auswirkungen der beiden wichtigsten EU-Verordnungen, die sich auf den Polyurethan-Weichschaumsektor auswirken: die Ökodesign-Verordnung für nachhaltige Produkte (ESPR) und die Altfahrzeug-Richtlinie (ELV).
Der neue Europur-Verwaltungsrat
Während der Generalversammlung wählten die Mitglieder einen neuen Verwaltungsrat für eine dreijährige Amtszeit und genehmigten die Aufnahme von neun neuen Unternehmen in Europur, das nun 135 Unternehmen aus der gesamten Lieferkette für Polyurethan-Weichschaum umfasst.
Der neue Verwaltungsrat besteht aus 16 Mitgliedern: 10 Vertretern von PU-Weichschaumherstellern, 5 Vertretern von assoziierten Mitgliedern (Rohstofflieferanten, Maschinenhersteller, Dienstleister) und einem unabhängigen Mitglied.

Bart J. ten Brink wurde zum Präsidenten der Vereinigung gewählt. Neben ihm besteht der Vorstand aus den ordentlichen Mitgliedern: Kurt Derieuw (Carpentier), Charles Schulpen (Multy Foam), Jürgen Kleinrath (Neveon), Guido Klein (Kabelwerk Eupen), Omar Hoek (The Vita Group), Sebastian Luczynski (Ikano Industry), Alejandro Palao Serrano (Interplasp), Marco Pelucchi (AIPEF - Italian Foam Manufacturers Association), Carlos Pereira (Flex 2000) und Mehmet Ali Yörük (Form Sünger).
Die assoziierten Mitglieder werden durch Jan Nouwen (BASF), Roland Hubel (Evonik), Patrizia Wegner (Covestro), Marcel Möller (Dow) und Per Henning Vaagen (Laader Berg) vertreten.
Die nächste Europur-Jahreskonferenz wird am 10. und 11. Juni 2026 in Antwerpen, Belgien, stattfinden.